Freie Wahlen in Deutschland ?

Wie Demoskopen die veröffentlichte Meinung produzieren

Unterhalten sich zwei Schweine im Stall: Sagt das eine: „Wusstest du schon, dass unser Bauer uns nur deshalb füttert, weil er uns eines Tages schlachten will?“ Sagt das andere: „Du spinnst, oder glaubst du etwa auch an diese Verschwörungstheorien?“

(MK) Der Bauer weiß allerdings, dass er nicht alle Schweine auf ewige Zeit für dumm verkaufen kann. Er weiß auch, dass alle Schweine ihn erkennen und ihn umbringen werden, wenn dieser Schwindel eines Tages heraus kommt. Deshalb hat er eine Schweine­demokratie eingeführt, so dass die Schweine glauben, dass die von ihnen gewählten Politikerschweine den Bauernhof regie­ren. So regiert der Bauer heimlich aus dem Hintergrund und kann unerkannt flüchten, wenn eines Tages die Wahrheit heraus kommt.

Wie funktioniert so eine Schweinedemokratie? Der Schweinestall namens BRD ist in ca. 300 Wahlkreise aufgeteilt, von denen jeder 200.000 wahlberechtigte Einwohner hat. Um einen Sitz im Bundestag zu bekommen, müsste ein Abgeordneter also mindestens 100.000 Stimmen bekommen. Bei einem Ergebnis wie zuletzt in Berlin lag die Wahlbeteili­gung aber bei unter 60 Prozent. Die SPD hatte mit 17,9% nur 36000 und die PDS mit 7,8% nur 16000 Stimmen erhalten. Macht zusammen 52000. Die rotrote Koalition hat somit keine 20 % der Wähler für sich und 80% gegen sich. So funktioniert die Schweinedemo­kratie!

Traurig ist dabei das relativ gute Abschneiden der Sonstigen. Ein paar Prozent landen im braunen Sumpf, hier ein halbes % für die Tierschutzpartei, da noch mal 2 % für die Grauen Panther und für weitere Splitterparteien mit an und für sich vernünftigen Ansichten. Nur Schade um das viele Geld und die Zeit, die diese Traumtänzer vergeblich verschwenden.

Im Wahlkampf wird das ganze Land mit Plakaten zugekleistert, schlimmer noch als früher in der sogenannten DDR, denn die sozialistischen Durchhalteparolen hatten wenig­stens noch einen Unterhaltungswert. In beiden Fällen wird die große Auswahl an Parteien nur vorgetäuscht, denn welche Polit-Zombies in die Glotze kommen, steht schon im Voraus fest.

Der Autor dieses Artikels hatte 1998 für die Initiative Pro DM für den Deutschen Bundestag kandidiert. Damals waren mehr als die Hälfte aller Deutschen gegen die überstürzte Einfüh­rung des Euros. Die Partei Initiative Pro DM hatte damals im Prinzip gute Chancen, in den Bundestag einzuziehen. So wurde im saarländischen Landesverband auf eigene Faust eine Meinungs­umfrage durchgeführt, bei der tatsächlich 65% der Befragten angaben, eine solche Partei eventuell zu wählen.

Es wurden folgende Fragen gestellt:

  1. Kennen Sie die Partei Initiative Pro DM?
  2. Wenn es eine Partei gäbe, die die Einführung des Euro stoppen will, würden Sie diese Partei wählen?

Frage 1 wurde von 100 per Zufall ausgewählten Leuten zu 15 % mit ja beantwortet, Frage 2 zu 67 % mit ja. Nach einer weiteren Befragung von 100 Telefonkunden antworteten auf Frage 1 insgesamt 17 % und auf Frage 2 insgesamt 63 % mit ja. Nach Befragung von weiteren 100 Telefonkandidaten hat sich das Ergebnis nicht wesentlich verändert, also stabilisiert. Auf die Befragung weiterer 701 Zufallskandidaten wurde deshalb verzichtet. Hätte man dieses Ergebnis im Wahlkampf 98 professionell veröffentlicht, und dazu war die Parteiführung finanziell durchaus in der Lage, so hätte das wahrscheinlich dazu geführt, dass diese Partei die 5§-Hürde locker überwunden hätte. Aber die Düsseldorfer Parteizentrale hatte an diesem Umfrageergebnis überhaupt kein Interesse, es sei angeblich unseriös.

Seriöse Meinungsumfragen werden nämlich nach folgendem Strickmuster produziert: Zuerst bestellt eine etablierte Partei eine Wahlprognose mit dem für sie gewünschten Ergebnis. Anschließend werden meistens 1001 oder 1002 „repräsentativ ausgewählte“ Bundesbürger befragt, welche Partei sie wählen würden, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre. (Eingeweihte können an der Zahlenangabe 1001 oder 1002 erkennen, wer der Auftraggeber dieser Umfrage ist.) Natürlich bekommen die Umfrageteilnehmer keinen echten Stimmzettel vorgelegt, sondern sie nennen spontan eine der Parteien, die ihnen gerade einfällt. Dann wird die aktuelle Stimmungslage verkündet, und anschließend bekommt man z.B. beim Politbarometer im ZDF den folgenden Standardspruch zu hören:

„Soweit die aktuelle Stimmungslage, wenn allerdings am kommenden Sonntag wirklich gewählt würde, kämen die langfristigen Überzeugungen der Bundesbürger deutlicher zum Ausdruck. Das tatsächliche Wahlergebnis sähe dann folgendermaßen aus…“

Diesen „langfristigen Trend“ legen die Demoskopen natürlich selbstherrlich fest. Es gibt dafür keinerlei wissenschaftlich seriöse Kriterien. Und weil sie den Anteil der potentiellen Nichtwähler erst gar nicht veröffentlichen, können sie auf diese Weise jedes gewünschte Wahlergebnis ganz im Sinne des Auftragsgebers herbeizaubern.

Der oberste Apparatschik der Anti-Euro-Partei hatte aber kein Ergebnis bestellt, das deutlich über 5 % liegt, denn das durfte er nicht. Natürlich lag das tatsächliche Wahlergebnis dann auch deutlich unter 5%, aber immer noch hoch genug, damit der Parteigründer und Herausgeber des Börsenmagazins „Effektenspiegel“ eine saftige Wahlkampfkos­tenerstattung kassieren konnte. Dass er überhaupt nicht daran dachte, in den Bundestag einzuziehen und dass der Euro auf jeden Fall kommen musste, war von vornherein beschlossene Sache. Er hatte seinen gesamten Pseudo-Wahlkampf als reine One-Man-Show organisiert und noch nicht mal ein ministrables Schattenkabinett aufgestellt, obwohl tausende geeignete Kandidaten zur Verfügung gestanden hätten. So verarschen die Großkapitalisten zusammen mit ihren Logenbrüdern das Wahlvolk bzw. das Stimmvieh.

Ähnliches ist auch in dem Buch von Jürgen Möllemann Klartext nachzulesen. Demzufolge war das Wahlkampfziel bei der Wahl 2002 mindestens achtzehn Prozent zu holen, von der obersten FDP-Führung überhaupt nicht ernsthaft beabsichtigt, denn wenn die FDP tatsächlich ein so gutes Ergebnis einfahren würde, bestünde die Gefahr, dass das an sich nicht schlechte Parteiprogramm der FDP auch tat­sächlich umgesetzt würde. Das ist genau das, was die oberste Führung im BRD-Schweine­stall verhindern will.

Die Partei, die Partei,

die hat immer Recht!

und wenn Wahlen wirklich etwas verändern würden, dann wären sie verboten!

oder auf englisch:

One Vote, One Party,

No Choice!

Die Schweinedemokratie in der BRD und anderen westlichen Staaten ist genau so verlogen wie das ehemalige ostzonale Regime in der SBZ. Wenn Sie bei der nächsten Parlaments­wahl „denen da oben“ eins auswischen wollen, dann sollten sie am besten die mittlerweile größte und wichtigste Partei unterstützen, die PdNw, die Partei der Nichtwähler.

Wenn Sie allerdings bei der nächsten Parlamentswahl keinen Stimmzettel mehr ausgehändigt bekommen, sondern an einem Wahlcomputer die Taste „Ihrer Wahl“ drücken sollen, dann lassen Sie sich am besten gleich aus dem Wählerverzeichnis streichen, weil von vornherein feststeht, dass immer nur die CSFPU oder die SPDSG oder beide die Wahl gewinnen, genau so wie früher die Blockparteien in der DDR. Gerhard Wisnewski spricht hier konsequent von einem Staatsstreich oder Putsch, mit dem die Demokratie endgültig zu Grabe getragen wird. Ausgabe vom 27.10.2006

Wenn diese Wahlcomputer zum Einsatz kommen, verkommt die heute von Alt-68ern und einer Ex-Kommunistin regierte BRD endgültig zur Bananen-Republik Deutschlands, so wie das in den USA heute schon der Fall ist: Oder wie Exbundeskanzler Helmut Schmidt es kürzlich auf den Punkt brachte: »Die Welt ist schlecht, meine Nachfolger sind bescheuert oder kriminell, meistens beides, und machen die Welt noch unbewohnbarer als ich sie hinterlassen habe.« so Schmidt im Tagesspiegel vom 10.12.2006.

 

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